Und gleichwol kan ich anders nicht... (Paul Fleming)
Und gleichwol kan ich anders nicht /
Ich muß ihr günstig seyn.
Ob gleich der Augen stoltzes Licht
mir mißgönnt seinen Schein.
Ich wil / ich soll / ich muß dich lieben /
dadurch wir beyd' uns nur betrüben /
weil mein Wunsch doch nicht gilt /
und du nicht hören wilt.
Wie manchen Tag / wie manche Nacht /
wie manche liebe Zeit /
hab' ich mit klagen durchgebracht /
und du verlachst mein Leid.
Du weist / du hörst / du siehst die schmertzen /
und nimmst dir keinen doch zu Hertzen /
So / daß ich zweifle fast /
ob du ein Hertze hast.
Ach dencke / dencke / was du thust.
Ich kan nicht anders seyn.
Ich hab' an meinem Leiden lust.
Du hassest meine Pein.
Kan ich denn keine Huld' erlangen /
So laß mich die Gunst nur empfangen /
und wolle doch mit mir /
daß ich stracks sterbe hier.