Paul Fleming

Geht - ihr meine Thränen - geht... (Paul Fleming)

   

    Geht / ihr meine Thränen / geht /

und erweichet der ihr Hertze /

die wie eine Klippe steht

unbewegt von meinem Schmertze.

Die das / was mein Hertze bricht /

sieht / und wils doch sehen nicht.

    Meine Bothen / so fahrt hin.

Schafft mir Raht / so viel ihr könnet /

und vergnüget meinen Sinn /

der sich selbsten kaum besinnet.

Bringt nicht ihr mir ihre Gunst /

so ist alle Kunst ümmsunst.

Verfügbare Informationen:
ISBN: 3-15-002455-2
Erschienen im Buch "Deutsche Gedichte"
Herausgeber: Philipp Reclam jun.