An Heinrich von Kleist (Detlev von Liliencron)
Das dichteste Gedränge, Kopf an Kopf,
verengt den Weg, auf dem wir dich erwarten.
Wir alle wollen jenen Dichter schauen,
der Unvergängliches erschaffen hat.
An Fenstern, Söllern, prunkt der Teppichschmuck.
Gewinde, Masten, Wimpel, Ehrenbogen,
allüberall durch alle Straßen fort,
sind deines Ruhmes der Willkommengruß.
Ich schwenke vor dir her das Siegesbanner.
Die Hälse recken sich: »Er ist's, er ist's!«
Und wo du schreitest, schwirren Lorbeerkränze.
In deinen Wolken zögerst du? ... Wie ... Lieber ...
Die Hände hast du um die Stirn geschlagen,
die einst die kleine graue Kugel traf.
Und nun ... die Rechte nimmst du weg vom Haupt
und zeigst, abwehrend, ihre Innenfläche
und wendest langsam dich von uns ...
Was soll's? ...
Ah, nun erkenn' ich deine Schmerzgebärde:
Du möchtest nicht zum zweitenmal verhungern
in deinem Vaterlande.