Danck-Lied (Paul Fleming)
Billich ists / daß wir uns freuen /
und mit lauten Jauchtzen schreyen /
Lob sey Gott und seiner Macht /
der die stoltzen Feinde beuget /
und mit seiner Allmacht zeuget /
daß er uns noch nimmt in acht.
Zweymahl kahmen sie gezogen /
zweymahl sind sie auch geflogen /
nicht ohn mächtigen Verlust.
Schreyt / ihr Jungen / rufft ihr Alten /
zweymahl hat das Feld behalten /
Gott und unser Held August.
Held August du kühner Krieger /
du Gelückes-voller Sieger /
vor und in und nach dem Fall' /
auff was Arten / auff was weisen /
soll man deine Thaten preisen /
hier und da / und überall.
Held / du kahmest her vom weiten /
daß du vor uns möchtest streiten /
Held du kahmest / Held du strittst /
Held / du siegtest auch im sterben.
Held / wie können wir verderben /
weil du itzt noch vor uns trittst.
Deine Ruthe / deine Wercke /
deine ritterliche Stärcke /
rufft aus / was nur ruffen kan /
die bezwungne Ströme brausen /
die verbundne Lüffte sausen /
was du / Helff er / hast gethan.
Elbe / Fürstin unsrer Flüsse /
mach' dich auff die feuchten Füße /
eile / lauffe Nacht und Tag /
meld es mit beredten Wellen /
daß die Ufer wieder-schällen /
wie der Feind für dir erschrack.
Die erblasseten Illyrer /
wichen mit samt ihren Führer /
hinter sich / und fielen hin /
wie für Jovis Donner-keilen /
wie für Herkuls heilgen Seulen /
die man nicht soll überziehn.
Schöne Stadt / der fromme Himmel /
der verschuff ein solch Getümmel /
ein solch Schrecken in den Feind /
daß der schändlich muste fliehen /
der dich grimmig auszuziehen /
und zu plündern war gemeynt.
Ist schon unser Heyland blieben /
Gott hat einen schon verschrieben /
der ihn rechen kan und soll /
Ihn / und uns / und alle Frommen /
kömmt Er? Ja. Er ist schon kommen.
Gläubige / gehabt euch woll.