Außerwählte nach der einen... (Paul Fleming)
Außerwählte nach der einen /
die mir gut war auff den Schein /
wilst du mich getreue meynen /
so will ich auch deine seyn.
Wahre Liebe steht vergnüget /
wenn sie ihres gleichen krieget.
Neue Gunst ist nicht ohn Sorgen;
doch dein redlichs Hertze macht /
daß mir nichts nicht ist verborgen /
was die andern macht bedacht.
Andre mögen anders dencken.
Laß uns uns einander schencken.
Neige deiner Liebe Feuer
auff mich / der ich deine binn.
Halt mich wehrt / wie ich dich theuer.
Diß ist steter Liebe Sinn.
Was sich regt in meinem Bluhte /
weiß von keinem Wanckel-muhte.
Nun / mein Hertze / sey geschieden /
und gieb jener gute Nacht.
Eine stellet dich zu frieden /
die dich einig frölich macht.
Anemone / die dir scheint /
die ists / die dich ewig meynt.