Die Schäferin (Johann Peter Eckermann)
Die Schäferin.
An einem schönen Sommertag
Kam ich weit und breit
Daher über blühende Heide.
Ein Mädchen am Busch im Schatten lag,
Ein Hündchen zur Seit ,
Daß ihre Schafe sie weide,
Ja weide.
Ich sprach zu ihr: O Mädchen sprich!
Es steht wohl weit,
Dein Haus in der blühenden Heide?
Sie sprach zu mit: Was kümmert's dich!
Wohl weit und breit
Gehn meine Schafe zur Weide,
Ja Weide.
Ich lacht' und streckte mich allgemach
An ihre Seit'
Im Schatten auf sonniger Heide.
Das schöne Mädchen lacht' und sprach:
Sei doch gescheit!
Glaubst du, daß ich das leide?
Ja leide.
Und als ich ging, wie zog zurück,
So Herz als Blick,
Zu ihr auf der blühenden Heide!
Ich ging und betete: Holdes Glück,
O, hold Geschick,
Vereinige bald uns beide!
Ja beide.