Heinrich Seidel

Weltlauf (Heinrich Seidel)

Weltlauf

Man denkt wohl hin und her:

Manches könnt' besser sein -

Dies zu leicht - das zu schwer -

Gross oder klein.

Manchmal zu still die Welt.

Manchmal zu toll -

Manchmal fehlt Gut und Geld -

Nichts geht wie's soll:

Durst und kein Tropfen Wein -

Käs' und kein Brot -

Zahnschmerz und Liebespein -

Ueberdruss - Noth!

Dieser wird wild darob,

Strampelt und schreit;

Wird wie ein Wüthrich grob -

Schafft sich nur Leid.

Jener, der winselt drum.

Jammert und acht,

Weint viele Thränen drum,

Seufzt Tag und Nacht.

Was man nicht ändern kann.

Wie es auch zwickt -

Der ist am Besten dran,

Der sich drein schickt!

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Glockenspiel - Gesammelte Gedichte, Band VII der Gesammelten Sch"
Herausgeber: A.G. Liebeskind