Gottlieb Konrad Pfeffel

Die Ähren (Gottlieb Konrad Pfeffel)

     

Ein Gutsherr zeigte seinem Sohn

Sein Feld; die goldnen Ähren schmückten

Es einem Walde gleich und bückten,

Zur Ernte reif, die Häupter schon.

»Geduckt, wie arme Tröpfe, stehen

Die Ähren da«, so sprach das Kind.

»Nur eine wagt es aufzusehen

Und wiegt die kecke Stirn im Wind.«

»Den Hut ab vor den armen Tröpfen!«

Rief Max, »sie sind von Früchten schwer,

Und jene kecke Stirn ist leer,

Gerade wie bei Menschenköpfen.«

Verfügbare Informationen:
ISBN: 3-87164-032-8
Erschienen im Buch "Skorpion und Hirtenknabe"
Herausgeber: Maximilian Dietrich Verlag