Der tolle Hund (Gottlieb Konrad Pfeffel)
»Flieht, Leute, flieht den tollen Hund!«
So rief zu Neros Zeit ein Rudel blasser Jungen,
Die mit genauer Not des Untiers Wut entsprungen.
Die Warnung floh von Mund zu Mund
Durchs halbe Rom. Es lief, was laufen konnte.
Ein rascher Veteran, der auf dem Markt sich sonnte,
Blieb ruhig stehen, wie er stund.
Das Biest kam auf ihn los. Mit seinem Knotenstecken
Schlug er auf einen Hieb ihm das Genick entzwei
Und sprach zum frohen Volk: »Was floht ihr? Feiger Schrecken
Macht euch von keinem Wütrich frei;
Den Schädel müßt ihr ihm zerschmeißen,
Alsdann erst hört er auf zu beißen.«