Georg Heym

Hymne (Georg Heym)

             

Unendliche Wasser rollen über die Berge,

Unendliche Meere kränzen die währende Erde,

Unendliche Nächte kommen wie dunkele Heere

Mit Stürmen herauf, die oberen Wolken zu stören.

Aber die Herzen, im unteren Leben verzehret,

Bei dem schmetternden Schallen verzweifelter Flöten

Hoben wie Schatten sich auf im tödlichen Sehnen,

Jenseits lieblicher Abendröten.

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Dichtungen"
Herausgeber: Philipp Reclam jun.