Georg Heym

Der Krieg II (Georg Heym)

         

Hingeworfen weit in das brennende Land

Über Schluchten und Hügel die Leiber gemäht

In verlassener Felder Furchen gesät

Unter regnenden Himmeln und dunkelndem Brand,

Fernen Abends über den Winden kalt,

Der leuchtet in ihr zerschlagenes Haus,

Sie zittern noch einmal und strecken sich aus,

Ihre Augen werden sonderbar alt.

Aber riesig schreitet über dem Untergang

Blutiger Tage groß wie ein Schatten der Tod,

Und feurig tönet aus fernen Ebenen rot

Noch der Sterbenden Schreien und Lobgesang.

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Dichtungen"
Herausgeber: Philipp Reclam jun.