Seffnersch »Geede« auf'n renovierten Naschmarchte (Georg Bötticher)
Immer schwärmt' ich schon fer Seffners »Geeden«,
Wie 'r'n als Student vergerbert hat
Awer heite gilt er wohl ä jeden
Als das scheenste Gunstwerk unsrer Stadt.
Heite, wo er erscht in vollen Glanze
Auf'n renovierten Naschmarkt brangt,
So ze sagen in ä Blumenkranze,
Womit Leibzig seinen Seffner dankt!
Doch zum Klatsch un zum Verkleinern neigte
Ja von je un so ooch hier de Welt!
Höhnisch sprengten Fremde aus: M'r zeigte
Unsern Leibzjern »Geede« nur fer Geld!
An das Denkmal nämlich hat m'r dichte
Änne Gartenwertschaft angebaut,
Auf die gradezu mit'n Gesichte
Unser hochberiehmter Dichter schaut.
Wer'n von vorn in Augenschein will nähmen,
Gann das freilich nur im Restaurang...
Nu, da gooft m'r sich ä »Helles« ähmen,
Dafir hat m'r'n dann ooch stundenlang.
Daß m'r gratis »Geeden« bloß von hinten
Un der Seite her betrachten gann,
Stimmt je. Doch wenn mir nischt drinne finden
Fremde gehts dich iewerhaubt nischt ann!