Friedrich Schiller

Macht des Weibes (Friedrich Schiller)

       

Mächtig seid ihr, ihr seid's durch der Gegenwart ruhigen Zauber;

    Was die stille nicht wirkt, wirket die rauschende nie.

Kraft erwart' ich vom Mann, des Gesetzes Würde behaupt' er;

    Aber durch Anmuth allein herrschet und herrsche das Weib.

Manche zwar haben geherrscht durch des Geistes Macht und der Thaten;

    Aber dann haben sie dich, höchste der Kronen, entbehrt.

Wahre Königin ist nur des Weibes weibliche Schönheit:

    Wo sie sich zeige, sie herrscht, herrschet bloß, weil sie sich zeigt.

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Schillers Sämmtliche Werke, Erster Band"
Herausgeber: J. G. Cotta'sche Buchhandlung