Auf das Grab von Schillers Mutter (Eduard Mörike)
Nach der Seite des Dorfs, wo jener alternde Zaun dort
Laendliche Graeber umschliesst, wall ich in Einsamkeit oft.
Sieh den gesunkenen Huegel; es kennen die aeltesten Greise
Kaum ihn noch, und es ahnt niemand ein Heiligtum hier.
Jegliche Zierde gebricht und jedes deutende Zeichen;
Duerftig breitet ein Baum schuetzende Arme umher.
Wilde Rose! dich find ich allein statt anderer Blumen;
Ja, beschaeme sie nur, brich als ein Wunder hervor!
Tausendblaettrig eroeffne dein Herz! entzuende dich herrlich
Am begeisternden Duft, den aus der Tiefe du ziehst!
Eines Unsterblichen Mutter liegt hier bestattet; es richten
Deutschlands Maenner und Fraun eben den Marmor ihm auf.