Der Pallast der Liebe (Christian Hofmann von Hofmannswaldau)
Die Göttin schloß zwar hier / doch sagte sie noch viel /
Was sich in meinen Reim aus Zucht nicht reimen wil /
Und allzusehr entdeckt der Venus kühne Tücke /
Sie zeigte mir ein Bild gemahlet an der Wand /
Da fuhr der Spiegel ihr durch Zufall aus der Hand /
Und sprang auf einen Stein in mehr als tausend Stücke.
Es jagte mir der Klang die matten Augen auf /
Die Geister kamen auch in ihren alten Lauff /
Es gieng nun wie zuvor das Uhrwerck meiner Sinnen /
Mein Träumen ist vorbey / es träumt der gantzen Welt /
Und ob mein Träumen gleich nicht grossen Ruhm erhält /
So wird die Meinung doch gelobet werden können.