Sonett nach Camoens (August von Platen)
Was beut die Welt, um noch darnach zu spähn,
Wo ist ein Glück, dem ich mich nicht entschwur?
Verdruß nur kannt' ich, Abgunst kannt' ich nur,
Dich, Tod, zuletzt, was konnte mehr geschehn?
Dies Leben reizt nicht, Leben zu erflehn;
Daß Gram nicht töte, weiß ich, der's erfuhr:
Birgst du noch größres Mißgeschick, Natur,
Dann seh ich's noch, denn alles darf ich sehn!
Das Leben fühlt' ich als verliebte Pein,
Den Tod als unersetzlichen Verlust,
Trat ich nur darum in dies kurze Sein?